Die Tournee

"Glaube, wir können diesen Trend jetzt umkehren"

13.11.2018 · 11:45

Markus Eisenbichler und Stephan Leyhe im Doppelinterview über Sommervorbereitung, Überraschungskuchen und die Deutsch-Österreichische Konkurrenz.

Stephan, Markus: Wie seid ihr durch eure Sommervorbereitung gekommen?

Leyhe: Bei mir war es im Sommer ein Auf und Ab. Die Deutsche Meisterschaft lief noch richtig gut, aber ab dem Teamwettkampf in Wisla wurde es etwas holprig. Das Gefühl beim Sprung hat nicht mehr gepasst, dann bin ich in ein kleines Tal geraten. Jetzt geht es aber wieder bergauf.

Eisenbichler: Bei mir war der Sommer eigentlich unkompliziert. Ich habe meine Ausbildung zum Polizeimeister abgeschlossen, da war ich ein bisschen im Lernstress und habe auch weniger mit dem Team trainiert, mehr individuelle Einheiten absolviert. Aber wir haben da eine gute Lösung gefunden. Jetzt bin ich natürlich erleichtert darüber, mit der Ausbildung fertig zu sein und bereit, meinem Sprung noch den Feinschliff zu verpassen.

 

Müssen wir alle jetzt damit rechnen, dass Wachtmeister Markus Eisenbichler uns demnächst rauswinkt, wenn wir ein Tempolimit überschreiten?

Leyhe: Nur die Teamkollegen (beide lachen).

Eisenbichler: Wenn dann nur an der Grenze. Der Grenzschutz hat mich schon immer besonders interessiert. Ich plane, ein Praktikum in Freilassing zu machen. Es könnte auch mal sein, dass ich am Flughafen im Dienst bin. Aber prinzipiell liegt mein Fokus natürlich auf dem Training. Aber mal so ein Tapetenwechsel ab und zu, das tut mir einfach gut.

 

Einen Tapetenwechsel hattet ihr auch im Trainingslager, da seid ihr auf Flyboards über das Meer gerauscht. Müssen wir uns Sorgen machen, dass ihr demnächst die Skier an den Nagel hängt und euch permanent dieser Tätigkeit widmet?

Eisenbichler: Also bei mir auf jeden Fall nicht (lacht). Stephan konnte es auf Anhieb sehr gut, aber ich bin nicht so der Snowboard-Typ. Auf einem Flyboard sind ja auch beide Beine fixiert. Also ich habe da mehr Wasser geschluckt als sonst was.

 

Stephan, unter den Fans wird immer heiß diskutiert, dass die Skispringer ja wegen der Vierschanzentournee gar nicht richtig Silvester feiern können. Aber bei dir fällt ja auch noch dein Geburtstag am 5. Januar in den Tournee-Zeitraum…

Leyhe: Naja, Silvester nicht feiern. Ich sage mal so: Auch der 31. Dezember hat 24 Stunden. Wir haben dann immer ein schönes Abendessen in Seefeld und schauen uns auch noch kurz das Feuerwerk an, bevor wir ins Bett gehen. Und an meinem Geburtstag ist es eigentlich ähnlich. Ich schätze mich glücklich, meinen Geburtstag unter Leuten zu begehen, die die gleichen Interessen haben.

 

Bekommst du dann eigentlich auch eine Geburtstagstorte?

Leyhe: Ja, unser Physio denkt sich da schon immer was aus. Letztes Jahr ging während des Abendessens auf einmal das Licht aus und er kam mit einer Überraschungstorte rein. Mir ist es aber gar nicht so recht, wenn man so einen Rummel um mich macht.

 

Sind die Österreicher eigentlich im Vorteil, weil ihre Heimspringen die Tournee beschließen?

Leyhe: Ich glaube, das ist eine Charakterfrage. Ob man zuerst in Ruhe reinkommen möchte oder gleich die Kracher zu Beginn haben. Wenn man allerdings zur Halbzeit gleichauf mit einem Konkurrenten ist, dann kann einem der Heimbonus noch mal einen weiteren Impuls geben, das auf jeden Fall. 

 

Markus, ist die Tournee für dich als Traunsteiner noch mal besonderer? Zwischen den Bayern und den Österreichern besteht ja eine besondere Konkurrenz…

Eisenbichler: Ach, ich weiß nicht. Durch meine Grenznähe trainiere ich ja auch häufig in Österreich. Und ohnehin sind wir im Skispringen eigentlich eine große Familie. Aber natürlich sehe ich schon lieber einen Mannschaftskameraden ganz vorne auf dem Podest als einen Springer aus einer anderen Nation. In der Vergangenheit waren die Österreicher stärker als wir. Aber ich glaube daran, dass wir diesen Trend jetzt umkehren können (grinst)

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