Die Tournee

Mythos Vierschanzentournee

23.12.2016 · 12:00

Die Diva unter den Skisprungwettkämpfen ist und bleibt einzigartig, kurios und vor allem unberechenbar.

Das Skisprung-Fieber steigt: Am 29. Dezember geht die Vierschanzentournee in die 65. Runde. Bei dem prestigeträchtigen Wettkampfspringen geht es dabei für Skisprung-Asse aus der ganzen Welt nur um eines – den Sieg. Ganz nach dem Motto „Fliegen und Siegen“ gibt Jahr für Jahr die Weltspitze der Skispringer auf dieser legendären Tournee ihr Bestes. Die Vierschanzentournee macht es dabei den Teilnehmern nicht immer einfach und wartet mit zum Teil äußerst kuriosen Überraschungen auf.

 

Ein guter Auftakt ist wichtig

Eine gute Performance beim Auftaktspringen verschafft den Skisprung-Assen eine hervorragende Basis für einen möglichen Tourneesieg. In den vergangenen elf Jahren standen zehn von elf Gesamtsiegern bereits in Oberstdorf auf dem Treppchen. Einzige Ausnahme war der Norweger Anders Jacobsen (2006/07) als Vierter. Wer’s in Oberstdorf nicht unter die Top Ten schafft, hat in der Regel schon verloren. So war es zumindest in den vergangenen 47 Jahren. 19-mal in Folge war zuletzt der spätere Tourneesieger in Oberstdorf übrigens mindestens Fünfter geworden.

 

Schattenberg: Eine Schanze der Deutschen

Mit insgesamt 21 Tagessiegen führen die deutschen Skispringer die Liste der meisten Siege an der Schattenbergschanze in Oberstdorf an. Jeweils zwölfmal punkteten Österreich und Finnland mit einem Tagessieg zum Auftakt. Interessant aus deutscher Sicht: Insgesamt waren sieben DSV-Adler bei einem Triumph in Oberstdorf auch spätere Gesamtsieger. Zuletzt war das allerdings Sven Hannawald (2001/2002) bei seinem grandiosen Vierfachsieg gelungen. Im Jahr später gewann Hannawald zwar erneut in Oberstdorf, aber nicht mehr die Tournee (Janne Ahonen).

 

Der gute Auftakt ist kein Erfolgsgarant

Mit einem erfolgreichen Auftakt in Oberstdorf ist die Vierschanzentournee noch lange nicht gewonnen. In der 64-jährigen Geschichte der Vierschanzentournee konnten gerade mal 25 Oberstdorf-Tagessieger am Ende auch den Tourneesieg einfahren, was einer Quote von knapp 40 Prozent entspricht. Besonders erfolgreich waren in dieser Hinsicht zuletzt die Österreicher, die mit Stefan Kraft (2014/15), Gregor Schlierenzauer (2011/12), Thomas Morgenstern (2010/11) und Andreas Kofler (2009/10) sowohl am Schattenberg als auch später in der Gesamtwertung triumphierten.

 

Bergiselschanze: Das Sprungbrett zum Erfolg!

Mit insgesamt 32 Tagessiegen triumphierten die späteren Gesamtsieger der Vierschanzentournee am häufigsten auf der Bergiselschanze in Innsbruck. Die erfolgreichsten Teams waren dabei die Deutschen und die Österreicher mit insgesamt acht bzw. sieben Tagessiegen. Nur ein einziger späterer Gesamtsieger sprang in der gesamten Geschichte der Vierschanzentournee nicht unter die Top Ten in Innsbruck. Das war der Norweger Ingolf Mork (1971/72).

 

Bischofshofen: Die Lieblingsschanze der Österreicher

Die Paul-Außerleitner-Schanze beim Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen ist ganz klar eine Schanze der Österreicher. Die Austria-Adler gewannen hier insgesamt 23-mal und feierten damit fast doppelt so viele Erfolge wie die Teams aus Norwegen und Deutschland, die nur zwölf- bzw. zehnmal punkteten.

 

„Skijumping“ Austria auch in Garmisch-Partenkirchen top

Auch auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen hat die Mannschaft des österreichischen Ski-Verbandes mit insgesamt 14 Tagessiegen die Nase vorn. Dicht gefolgt vom DSV-Team mit 13 Siegen und Norwegen mit zwölf Erfolgen.

 

Mysterium Gesamtsieg

Tagessiege auf den vier Schanzen garantieren nicht immer auch einen Tournee-Erfolg. Das mussten Ingolf Mork (Norwegen 1970/71), Yukio Kasaya (Japan 1971/72), Karl Schnabl (Österreich 1974/75) und Toni Innauer (Österreich, 1975/76) feststellen. Trotz jeweils drei Einzelsiegen im Gepäck konnte keiner von ihnen die Vierschanzentournee für sich entscheiden. Kurios: In der Geschichte der Vierschanzentournee fuhren insgesamt acht Skispringer einen Gesamtsieg ein, ohne im Verlauf dieser Tournee an einer der vier Schanzen gewonnen zuhaben. Jüngstes und prominentestes Beispiel ist Janne Ahonen, der bei der Tournee 1998/99 ohne Tagessieg triumphierte.

 

Tournee Grand-Slam

In 64 Jahren gelang es nur einem einzigen Springer, im Rahmen einer Vierschanzentournee alle vier Tagessiege einfahren: Sven Hannawald triumphierte in der Saison 2001/02 an allen Schanzen und ging somit als einziger Tournee-Grand-Slam-Gewinner in die Geschichte der Vierschanzentournee ein. Der Vorjahrestourneesieger Peter Prevc schrammte 2016/17 nur knapp an einem Grand-Slam vorbei, nachdem er beim Auftaktspringen in Oberstdorf nur auf Platz drei landete.

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